Das zweite Trimester umfasst die mittleren 14 Wochen einer Schwangerschaft, es beginnt mit der 13. Schwangerschaftswoche. Für die meisten schwangeren Frauen beginnt jetzt die schöne Phase der Schwangerschaft. Das Thema Übelkeit, so auch in meinem Fall, ist passé. Der Bauch ist sichtbar, aber gerade so groß dass er noch nicht stört. Ab sofort wird die werdende Mama ständig und immer wieder auf ihren kleinen Untermieter angesprochen. Das macht die Schwangerschaft und die Tatsache dass im eigenen Bauch ein neuer Mensch wächst greifbar, endlich real.
In den folgenden zwölf Wochen habe ich mich sehr gut gefühlt. Keine Frage Tränen sind dennoch geflossen, aber das gehört irgendwie zu einer Schwangerschaft wie der stetig wachsenden Bauch. Das meiste der regulären Kleidung konnte noch getragen und mit kleinen Tricks passend gemacht werden. Die Mobilität ist wirklich nur bedingt eingeschränkt und daher hat man kaum Einschränkung in der Alltags- bzw. Freizeitgestaltung.
Die Entwicklung des Babys
Wusstet ihr, dass ein Fötus mit der abgeschlossenen 12. Woche eigentlich alles hat was er später einmal zum Leben braucht?
Natürlich ist das kleine Lebewesen zu diesem Zeitpunkt noch nicht überlebensfähig, aber dennoch sind nun z.B. alle Gliedmaßen vorhanden. Sogar die ganzen Organe sind bereits ausgebildet. Die Hauptaufgabe des Fötus ist nun zu wachsen und zu gedeihen. Um diese Zeit herum spürte ich auch schon die ersten Bewegungen. Was sich zu Beginn des zweiten Trimesters eher wie ein Blubbern im Bauch anfühlte, veränderte sich gegen Ende in richtige Tritte, die auch Papa von außen spüren konnte.
Das große Screening – eine Achterbahnfahrt der Gefühle…
Nachdem wir uns schon im ersten Trimester dafür entschieden hatten das Screening auf Anomalien durchführen zu lassen, wussten wir „eigentlich“ bis dato, dass es dem Bauchzwerg an nichts fehlte. Das große Screening beim Frauenarzt stand an, hier wird der Entwicklungszustand des Kindes geprüft und eventuell auch das Geschlecht verraten. Wir erwarteten aufgrund des vorangegangenen Screenings keine schlechten Nachrichten. Ein absoluter Irrglaube unsererseits, denn selbst wenn bei dem sogenannten Ersttrimesterscreenings alles in Ordnung war, heißt das nicht, dass dies auch zwingend weiterhin so bleibt.
Leider lag unser kleines Baby zum Zeitpunkt der Untersuchung etwas ungünstig. Die Herzkammern konnten nur von der Seite abgebildet werden, was zur Folge hatte, dass meine Frauenärztin sich dafür ein weiteres Feinscreening entschied. Ihr Wortlaut war: „Es ist jetzt nicht so, dass ich da etwas sehe oder vermute. Wir lassen es aber besser abklären.“ Hallo? Gäbe es keinen Grund zur Beunruhigung dann müssten wir auch nicht zum Spezialisten. Natürlich war ich besorgt. Gott sei Dank habe ich es geschafft nicht alle insbesondere meinen Partner und mich verrückt zu machen. Ich habe einfach daran geglaubt, dass es dem Baby auf jeden Fall gut gehen würde. Letztendlich war dieser Weg auch genau der richtige, denn dem kleinen Stinker fehlte es an nichts. Ganz unerwartet erhielt ich sogar ein erstes 3D-Bild von seinem Gesicht. Wow das war ein krasser Moment. Die einzigen schlechten Nachrichten, die Mutti dann von der Uniklinik mit nach Hause brachte war, dass sie geblitzt wurde (1 Punkt / 70€).
Das Geschlecht – Junge oder Mädchen?
Was das Geschlecht angeht so war ich doch ein wenig überrascht. Ich hatte sehr lange das Gefühl, dass es ein Mädchen werden würde. Familie, Freunde und Bekannte dachten alle es würde ein Junge werden. Eigentlich alle bis auf uns beide. Vor allem für dich als Mutter ist es dann natürlich sehr komisch, wenn alle anderen tatsächlich „besser Bescheid wussten“, als diejenige die das Baby im Bauch hat. Tolles Körpergefühl habe ich da… Ja, ich war sogar ein wenig sauer über mein falsches Empfinden. Ob Junge oder Mädchen war mir eigentlich echt egal. Ich würde jetzt mal salopp sagen: Hat beides Vor- und Nachteile ; )
Nachdem ich das mit dem Mangel an Körpergefühl verdaut hatte und auch die Tatsache, dass wir einen Jungen bekommen würden bei meinem Freund angekommen war, wurde es mir so richtig bewusst.
Ich werde eine Jungs-Mama sein.
Ein kleiner Prinz.
Ob er wohl Locken haben wird oder die dunklen Augen von meinem Freund? Ich sollte also eine Mini-Version von dem Mann bekommen, den ich liebe.
Wie soll er heißen?
Die Namensfindung glich einer mittelschweren Katastrophe. Namensbücher wurden gewälzt, es folgten unzählige Vorschläge… Uns fiel erst jetzt auf wie viele schöne Namen von Idioten belegt sind? Man will eben auf keinen Fall falsch entscheiden. Für mich war es einfach mega wichtig, dass das Kind einen Namen erhält mit dem er auch bis ins hohe Alter „leben kann“.
Wir brauchen mehr Platz!
Auch wenn ich es zu Beginn diesen Jahres meine eigentliche Traumwohnung gefunden hatte, in die passten wir als kleine Familie natürlich nicht rein. Es gab einfach ein Zimmer zu wenig. Überhaupt war der Platz einfach mehr für einen Single gedacht. Es musste also eine neue Bleibe her und gleichzeitig für zwei Wohnungen Nachmieter gesucht werden. Glaubt mir, das ist auch für jeden Nicht-schwangeren Menschen nervig…
Wir hatten Glück und fanden ziemlich schnell die perfekte Erdgeschoss-Wohnung in einem Neubauviertel. Jackpot. Meine Ansprüche sind ja leider oftmals höher als der Mount Everest und ich glaube meinem Freund hatte schon Angst vor einem monatelangen Besichtigungsdrama. Bei mir muss sehr viel stimmen, bevor ich sagen kann „Hier möchte ich wohnen!“.
Alles in allem war der Umzug von A nach B und dann von C nach B echt anstrengend, wenngleich ich nicht viel schleppen musste. Andererseits wurde mein Nestbautrieb mehr als befriedigt. Mit jedem Tag, jedem Möbelstück und jedem weiteren kleinen Schritt in Richtung „Familienheim“ fühlte es sich immer mehr nach „Ankommen“ an.
Baby-Moon – ist das wirklich nötig?
Was ich definitiv machen wollte war der Baby-Moon. Noch nie gehört? Das ist so etwas wie Honey-Moon, nur für werdende Eltern. Noch einmal zu zweit in Urlaub fahren, bevor dies eben nicht mehr möglich ist. Wir waren ja noch nie zusammen in Urlaub. Natürlich hatte ich daher den Baby-Moon echt hoch priorisiert, aber am Ende hatte eben der Umzug Vorrang. Deadline war mein Geburstag auch vom Schwangerschafts-Status her. Da ich zu diesem Zeitpunkt mit einem grippalen Infekt auf der Schnauze lag, wurde ebenfalls nichts daraus.
Ich muss zugeben, dass mich das schon ein wenig traurig stimmte. Sehr gerne hätte ich unsere junge Liebe einmal in trauter Zweisamkeit in einem Wellnesshotel oder an einem Strand genossen. Ich weiß, aufgeschoben ist nicht aufgehoben – später dann eben mit Babyboy.
Babybauch-Shooting
Offen gestanden bin ich mir gar nicht so sicher, ob das Shooting mit Babybauch, Mann und Hund nicht eher in die Kategorie Familien-Portrait fällt? Mir war es jedenfalls wichtig nicht nur den Bauch abzulichten, sondern die Menschen (und Tiere) die im Gesamten unsere Familie ergeben werden.
Mit der Mitte des zweiten Trimesters wählte ich den perfekten Zeitpunkt für das Shooting. Der Bauch mittlerweile eine kleine süße Kugel, aber nicht monströs, vor allem aber war Mama noch fit. Shooten ist echt Arbeit, auch wenn die wenigsten das denken. Mit Babybauch geht einem da ja auf jeden Fall noch eher die Puste aus.
Mit dem Wetter hatten wir echt mega viel Glück und erwischten so einen wunderschönen Herbsttag. Ich liebe die Ergebnisse und bin sehr froh, dass auch mein Freund sich bereit erklärt hat vor die Kamera zu treten. Männer sind ja tendenziell eher kamerascheu ; )
Vielen Dank nochmal an Florian Puschmann Photography für die wundervollen Aufnahmen!
Lena Weber
28 . 06 . 2021Hallo, danke für den tollen Beitrag zum Thema Schwangerschaft. Meine beste Freundin ist vor Kurzem schwanger geworden, wir freuen uns richtig für sie. Bisher sagt ihre Frauenärztin, dass alles gut aussieht. Gut zu wissen, dass ab der 13. Schwangerschaftswoche für die meisten Frauen die schöne Phase der Schwangerschaft beginnt und das Thema Übelkeit dann auch passé ist, das gebe ich ihr gerne weiter.