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happy new year – oder so…

Veröffentlicht am

week no. fifty-three

…und wieder einmal wünscht jeder jedem ein frohes neues Jahr! Keine Frage, auch ich wün­sche meinen Mit­men­schen, dass das kom­mende Jahr für alle ein gesundes und erfolg­rei­ches Jahr werden wird. Um ehr­lich zu sein wün­sche ich mir das für mich selbst am aller­meisten. Gedank­lich proste ich mir am Sil­ver­s­ter­abend zu mit den fol­genden Worten: Dieses Jahr wird alles anders werden!

Hört oder liest man diesen Satz denkt man grund­sätz­lich „Kli­schee lässt grüßen…“ Aber ist es nicht irgendwie völlig normal sich Ver­än­de­rung jedes Jahr aufs Neue zu wün­schen? Nicht, dass wir Men­schen unzu­frieden sind mit dem was wir geschafft, erreicht haben. Nein, man will nur immer gern aufs Neue das Optimum für sich selbst herausholen.

Ich werde auf Kurs bleiben und das Jahr fort­führen wie ich es auf­ge­hört habe. Es fühlt sich gut an wei­ter­zu­kommen, dazu­zu­lernen und nach vorne zu bli­cken. So ego­is­tisch das auch klingen mag, aber meinen Blick will ich im neuen Jahr voll und ganz auf mich richten. Stich­wort Zukunft! Offen gesagt hält sich meine Lust mich um etwas oder jemanden sorgen zu müssen momentan extrem in Grenzen. Es ist fast selbst­ver­ständ­lich geworden sich ständig zu sorgen. Egal wo man hin­hört. Bau­stellen machen viel Arbeit. Wir arbeiten doch ohnehin zuviel. Wenn von drei Pro­blemen jedes 30% deiner Energie rauben, bleiben am Ende nur noch mik­rige 10% für dich übrig. Was wäre das für eine Bilanz? Klingt nicht son­der­lich fair, fällt einem aber auch nicht auf, wenn man nicht näher dar­über nach­denkt. Ich weiß man soll das Leben so nehmen wie es kommt, aber kann das Leben nicht auch mal so kommen wie man es gerne nehmen will?

Natür­lich habe ich das Jahr Revue pas­sieren lassen und auch das ein oder andere in Frage gestellt. An dieser Stelle möchte ich direkt der Person danken, die meinen Blick in dieser Sache kor­ri­giert hat bzw. mich dazu ange­regt einmal mehr über mich und meine Zukunft nach­zu­denken. Geben, geben, aber nee besser nicht nehmen… Die Sorge um andere ist größer. Das eigene Leben, das läuft so nebenher. Warum etwas nicht hinten anstellen, damit anderes Vor­rang haben kann? Für ein bes­seres grö­ßeres Wir?

Ich betrachte mich von außen und sehe mich von hier nach dort sprinten, im Ide­al­fall bepackt wie ein Esel :D Ich hasse es zweimal zu laufen… Ich lasse mir kaum Zeit für Ver­schnauf­pause. Ich bin kein Schwäch­ling. Von dieser Anstren­gung habe ich gar nichts. Es tut nicht weh, ver­schafft mir aber auch keinen Frieden. Ein­fach nur „kein gesundes Gefühl“. Unge­sund ist aber vieles und man ver­zichtet nicht darauf. Es macht mich müde, leer und rastlos.

Weiter auf der Suche nach einer Erfül­lung. Wieso meint man für andere ver­ant­wort­lich zu sein? Andere sind es selbst nicht einmal dort wo es nahezu ver­pflich­tend ist? Warum ist Hilfe manchmal selbst­ver­ständ­lich, aber keiner ist dankbar? Per­fek­tio­nismus wird erwartet, wie kommt man ohne im Leben über­haupt weiter? Warum immer tau­send Dinge auf einmal erle­digen? Man pflegt doch zu sagen, dass weniger manchmal mehr ist. Kann „Nein sagen“ wirk­lich soviel Schaden anrichten? Gibt es in dieser Welt über­haupt noch Tole­ranz für dieses Wort? Wenn nicht, könnte man es auch gleich streichen.

So wie ich mich sehe, wenn ich mich von außen betrachte will ich nicht länger sein. Durch den Tod meiner Oma habe ich mich sehr damit beschäf­tigt, was denn ein erfülltes Leben bedeutet. Ich musste hin­ter­fragen, ob sie in ihrem Leben diese Erfül­lung gefunden hatte. Es fällt einem leichter den Tod zu respek­tieren, wenn man sicher weiß, dass der geliebte Mensch zufrieden mit sich und seinem Leben war. Das in Kom­bi­na­tion mit der Repor­tage über Nikola Tesla hat mich etwas ins Wanken gebracht bzw. zum Nach­denken angeregt.

Der Mann lebte zwi­schen dem 1850 und 1940. In der Doku­men­ta­tion ging es um Unmengen an ham­mer­mä­ßigen Erfin­dungen in der Elek­tro­technik. Angeb­lich gehören diesem Mann knapp 700 Patente. Ohne ihn gäbe es z.B. kein Radio. In der Zeit, in der er lebte, inter­es­sierte das kaum jemanden. Er wurde sogar für ver­rückt erklärt als er von seinen Vor­stel­lungen ganz anderer Dimen­sionen der Kom­mu­ni­ka­tion erzählte, die heute der Rea­lität ent­spre­chen. Er hat nie mit­be­kommen wie sich alles ent­wi­ckelt hat. Hin­ter­lassen wir der Welt so ein Erbe und wurden zu Leb­zeiten nicht dafür gewür­digt, son­dern für ver­rückt erklärt, dann fällt es mir nur schwer zu glauben, dass das einem erfüllten Leben ent­spricht. Sein Bestes für die Welt und deren Men­schen geben? Ein Leben führen, dass nur so von Selbst­lo­sig­keit strotzt? Genau das hat meine Groß­mutter getan. Sie hat zwar nicht die Glüh­birne erfunden, aber sie hat alles für andere gegeben – nicht nur für ihre Familie. Jetzt wo sie nicht mehr unter uns weilt wird erst deut­lich wie viel Liebe sie ver­streut hat.


Ist es also doch unsere Bestim­mung für andere da zu sein und in erster Linie zu geben? Wie kann man glück­lich sterben, wenn man das Gefühl hat zu wenig genommen zu haben? Zu wenig Raum für sich selbst und sein Leben bean­sprucht zu haben?

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