Abgesehen von den drei mega anstrengenden Tagen Schulung, die ich gehalten habe, war die Rückfahrt der reinste Horror. Ja, ziemlich dämlich wenn man keine Sitzplatzreservierung im ICE 613 hat. Eine der beliebtesten Strecken. So fertig wie ich mich fühlte, störte es mich aber nicht sonderlich im Durchgang auf dem Boden sitzen. Immerhin habe ich den Zug erreicht mit dem ich um neun Uhr zu Hause angekommen bin. Es hätte schlimmer sein können! Aber nun zum eigentlichen Thema - 1x Bremen & zurück!
Von Bruchsal aus sind es circa 5,5 Stunden Reisezeit in das im Norden gelegene Bremen. Vor vier Jahren war ich das erste Mal hier. Ich hatte gerade frisch angefangen als klinische Trainerin zu arbeiten. Oh man, ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Abschnitt in meinem Leben. Immer wieder habe ich gezweifelt. „Das schaff ich nie!“ Zu dem Zeitpunkt war ich noch blond und ganz dem Sprichwort entsprechend blöd habe ich mich gefühlt. Gerade fertig mit der Ausbildung. Plötzlich in einer Festanstellung als Quereinsteiger. Bedeutet: Alles zurück auf Anfang und neu lernen…
Heute, Jahre später schaue ich schmunzelnd zurück. Ich bin stolz! Auf mich, auf das was aus mir geworden ist. Sicher, es war nicht immer leicht. Nein, meistens sogar alles andere als das. Ich hab mich „einfach“ durchgeboxt, gelernt und Gas gegeben. Ich denke jeder kann mit genug Eifer eine Position erreichen, von der er zuvor niemals zu träumen gewagt hat. Mittlerweile reise ich sogar nicht mehr allein. Ich habe eine tolle neue Kollegin, die mich unterstützt wo sie kann. Sie hat erst kürzlich angefangen, steckt also noch in den Kinderschuhen (der Applikation). Ich bin mir sicher, dass sie in naher Zukunft bei unseren Kunden eine gern gesehene Trainerin ist. Sie hat definitiv den nötigen Biss, den man für diesen Job braucht.
Vermutlich ging es ihr in den vergangenen Wochen ähnlich wie mir auf meinen ersten Reisen. Gott war ich durch den Wind. Ich hab mich einerseits so business gefühlt, andererseits schien der Berg so groß, dass ich gezweifelt habe ihn jemals erklimmen zu können.Ich war der Schatten meines Chefs und einer anderen Kollegin. Was die beiden während der Einweisung an Wissen rausgehauen haben war erstaunlich. Allein das individuelle Agieren in den Schulungen, viel zu krass.
Als wir damals durch die City geschlendert sind, auf der Suche nach einem Lokal, war ich stolz wie Bolle ein Foto mit den Bremer Stadtmusikanten zu bekommen. Ich war fasziniert davon, dass es ein Restaurant gab bei dem nur Pfannkuchen auf der Karte stehen. Das Pannekoeken-Ship von Admiral Nelson. Für mich ein Highlight. Nicht nur wegen dem Schiff, sondern weil ich Pfannkuchen liebe! An dem damaligen Abend gab es jedoch mexikanisch, was ich auf dieser Reise neu für mich entdeckte. Auch extrem geil!
Dieses Mal waren wir im Motel One am Brill. Tödlich! Nicht wegen des Hotels. Da gab es, wie man es vom Motel One gewöhnt ist, nichts zu bemängeln. Liebevolle Dekoration – lokalitätsbezogen, freundliches Personal, saubere und moderne Zimmer.
ABER! Am Brill bedeutet mitten im Zentrum. Einkaufspassagen egal in welche Richtung man geht. Schnell war klar, dass null Energie nicht gleich null Unternehmung bedeutet. Am ersten Abend bin ich schnell zu Zara geflitzt und hab mir Ballerinas gekauft und ein paar Sandalen.
Danach waren wir bei Pizza Hut essen. Das war leider ein Schuss in den Ofen. Schlechter Service, latschige Pizza. Bislang war ich anderes, besseres von dieser Kette gewohnt. Nicht mal unsere Beschwerde wurde entsprechend entgegen genommen. Ausgesehen hat die Pizza nicht verkehrt. Aber geschmacklich? Ein totaler Reinfall.
Am nächsten Morgen wollte ich natürlich direkt meine neuen Schläppchen anziehen. Fehlanzeige! Man sagt ja, es sei besser Schuhe abends zu kaufen. Bei mir ist das wohl eher umgekehrt. Der Schuh hat überhaupt nicht mehr gepasst. Die Ballerinas sind also direkt wieder in der Tüte gelandet.
Der nun folgende Tag war die Hölle. Nicht wegen der Anwender. Ich war von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr non stop am referieren. Keine Pause. Richtig geil! Irgendwann hab ich dann gedacht ich kippe einfach um. Den Schwindelanfall hat dann tatsächlich meine neue Kollegin bekommen. Super. Die arme Maus. Ich hatte ein dermaßen schlechtes Gewissen. Nächstes Mal muss ich da besser ein Auge darauf haben!
18:30 Uhr – Feierabend. Nächster Stop: Hotelbar. „Zweimal Cola bitte!“ Die Gute brauchte natürlich schnellstmögliche eine Runde Zucker. Wundern brauchten wir uns nicht. Wenn man nur frühstückt, meldet sich der Körper logischerweise irgendwann einmal zu Wort. Ich war aber so beschäftigt, dass ich das Essen tatsächlich einfach vergessen habe. Gesundheit lässt grüßen… Wir haben den Kreislauf glücklicherweise relativ schnell wieder in den Griff bekommen. Nach einer Verschnaufpause hieß es für mich schnell zum Zara Ballerinas umtauschen. Wieder Fehlanzeige! Natürlich war meine Größe nicht mehr verfügbar. Zurückgeben war kein Thema. Na immerhin.
Die Flaniermeile „An der Schlachte“ ist direkt in der Parallelstraße des Motel One. Man kann hier am Abend echt schön an der Weser entlang gehen. Es gibt zahlreiche Restaurants und Bars. Unter anderem auch das Pfannkuchenschiff. Unser nächster Halt. Selbstverständlich ließ ich es mir dieses Mal nicht nehmen dort hinzugehen.
Im Nachhinein kann ich bestätigen, dass dieses Restaurant auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Ich habe mich für Pfannkuchen mit Bacon, Camembert und Preiselbeeren entschieden. Meine Kollegin hatte einen Pfannkuchen mit Tomate, Rucola, Serranoschinken. Sah auch sehr einladend aus. Die Bedienung war sehr freundlich und aufgeschlossen. Nach dem Essen gab es noch einen Rattenkiller - Kräuterlikör. Wen es nach Bremen verschlägt, der sollte unbedingt einmal dorthin gehen.
Im Anschluss daran musste ich natürlich mit meiner Kollegin zu den Bremer Stadtmusikanten. Sie war zwar nicht so scharf auf ein Foto, aber ich hab sie dazu gedrängt. Irgendwann kommt der Tag an dem sie sich gerne an eine ihrer ersten Reisen zurück erinnert. Erinnerungen sind da um sie festzuhalten!
Vor vier Jahren, als alles begann…
Meine Outfits
Hose mit Veloureinsatz - Orwell /rosane Bluse, Gürtel, Ballerinas - H&M/ Uhr - Fossil Blazer - FreshMade/ T-Shirt - Only/ Hose - Vero Moda/ Ballerinas - H&M Dunkelgrüne Hose - Orwell/ Gürtel - H&M/ Bluse - Review/ Mokkasins - H&M/ Armband - Fossil/ Uhr -Oozzo
Ekkie
07 . 09 . 2015Hallo liebe Jay,
toll Deinen Bericht über Deinen Besuch in Bremen, bin schon ganz gespannt, was Du über Barcelona zu erzählen weißt.
Hugs Ekkie
Jay
09 . 09 . 2015Ja Barcelona war wirklich toll. Der Bericht dazu geht in ein bis zwei Wochen online ;-)