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Das Ende einer langen Reise. #recap

Veröffentlicht am

[06.07.2022]

Der letzte Tag unserer Reise neigt sich dem Ende zu, der letzte Tag zu dritt. Vor einigen Wochen habe ich ent­schieden beide Jungs ein­zu­pa­cken und wäh­rend der heißen Trai­nings­phase, den Vor­be­rei­tungen auf die Meis­ter­schaft von Marco zu ver­reisen. Eine Ent­schei­dung, die ich aus der Not heraus getroffen habe. Mein Lei­dens­druck war groß, so dass ich keinen wei­teren Tag mehr in meinem Alltag, mit meinen Gedanken, nega­tiven Gefühlen ver­strei­chen lassen wollte. Ich musste raus, wollte das was war annehmen und für die Kinder, mich das Best­mög­liche her­aus­holen. Was mich erwarten würde? Keine Ahnung. Ich habe womög­lich zum ersten Mal ein­fach etwas ent­schieden ohne lange das Für und Wider abzuwägen.

Über Nacht habe ich alles geplant und bin kurz darauf schon zwei Wochen ver­reist. Zunächst im Rahmen der Familie, nach Bayern (Nörd­lingen) und in den Enz­kreis (Die­fen­bach). Auf diesem Schnup­per­kurs habe ich her­aus­ge­funden was wir wirk­lich benö­tigen und was zu viel Bal­last ist. Anschlie­ßend waren wir noch eine Woche zuhause. Ich habe erle­digt wovon ich mich für die dar­auf­fol­genden vier Wochen frei machen wollte, habe Urlaub ein­ge­reicht und bin direkt weiter mit den Kindern.

Von Bruchsal aus über Göt­tingen (Duder­stadt) ging es ins Erz­ge­birge nach Oederan. Danach noch in den Spree­wald. Zwei meiner Stopps im Osten Deutsch­lands waren mit Besu­chen ver­bunden. Einmal wohnten wir gemeinsam bei einer Freundin, das andere Mal zwei Ort­schaften ent­fernt von einer wei­teren Freundin. Alles hatte etwas für sich und ich bin um so viele Erfah­rungs­werte rei­cher. Habe mit Ver­stand und Intui­tion gespielt, wieder einmal mehr erkannt wie mächtig die um uns herum wir­kenden Ener­gien sind. Ich bin weiser, acht­samer. Ich bin egoistischer.

Und nun sitze ich hier neben meinen schla­fenden Jungs und fühle mich als wäre ich auf dem Höhe­punkt meines Seins. Vor allem in der Rolle als Mutter. Ich bin aber auch mir selbst wieder näher, habe schätzen gelernt was alles in meinem Leben ist und meine Sehn­süchte neu abge­steckt. Mehr Haben, weniger Soll. Meine Sicht ist klar, wie schon lange nicht mehr und das ist so ein unfass­bares Geschenk. Ob das ein Spa­zier­gang war? Nein, kei­nes­falls. Wir hatten etliche Tiefen, weil alle Emo­tionen gelebt wurden, ich meine nicht geschluckt, son­dern end­lich frei gelassen habe. Ja, es gab auch Tränen und bei Weitem war ich nicht in Höchst­form als Mama. Aber ich war jeden Tag zu 100% für die Kinder da und ich war sowas von echt. Ich weiß nun wie wichtig das für uns alle ist und nichts unter­drückt werden darf. Beson­ders nicht von mir in der Rolle als Vorbild. 

Und die Höhen? Ja, das sind ein­zig­ar­tige Momente, die ich für immer in meinem Herzen bewahren werde. Geschenke des Lebens, die aus­schließ­lich mir alleine gehören. Situa­tionen, die ich gerne ein­ge­froren hätte, weil sie so erfül­lend waren, dass ich just in diesem Augen­blick das Gefühl hatte von Kopf bis Fuß mit Licht & Liebe durch­strömt zu werden. Beide Jungs, zuein­ander gewandt, dieser beson­dere Ton von Kin­der­la­chen, raufen, ran­geln, hin­fallen, wieder auf­stehen, ein­ander hel­fend, ver­eint. Geschwister hautnah, pur und unge­fil­tert, abseits des All­tags, ohne Hin­ter­grund­rau­schen und das alles gepaart mit einer ganz großen Por­tion Mutterliebe. 

Ich bin dankbar, stolz, erfüllt und zugleich fix und fertig. Noch eine Nacht und dann steuern wir Berlin an. Ab morgen wohnen wir in einem kleinen Häus­chen am Stadt­rand und sowohl meine Schwie­ger­mama als auch der engste Freund der Familie fangen uns Drei auf. Die beiden sind für uns da, so dass ich für meinen Mann da sein kann, ihm bei­stehen kann wäh­rend dem Wett­kampf. Wie sich diese Unter­stüt­zung mit den Kin­dern nach all der Zeit, in der ich auf mich allein gestellt war, wohl anfühlen wird? Was werde ich jede Sekunde zu schätzen wissen, in der da jemand ist, den ich um Hilfe bitten kann. Das ist näm­lich etwas, was ich nie gelernt habe, noch üben will und damit werde ich gleich morgen beginnen ;) 

Ich kann nicht in Worten beschreiben wie sehr ich mich darauf freue Marco (end­lich) wieder zu rie­chen, zu schme­cken und zu fühlen! Ich bin auf­ge­regt wegen dem anste­henden Event, glück­lich ihn zu begleiten und werde wäh­rend­dessen vor Stolz ver­mut­lich bestimmt weinen. Und schluss­end­lich sehe ich dem letzten Ziel meiner Reise ent­gegen: Sonn­tag­abend. Wir beide, wohl­wis­send diesen Abschnitt als Freunde, Partner, Familie gemeis­tert zu haben. Zusammen sind wir unschlagbar. Mein Partner konnte sich seinen Her­zens­wunsch erfüllen und am kom­menden Montag werden wir als Familie ver­eint nach Hause zurückkehren… 

[to be continued] 
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