#longtimenosee – weder auf dem Blog, noch auf meinen Social Media Kanälen habe ich etwas von mir hören lassen. Ich habe entschieden nicht ohne große Worte wieder online zu kommen, sondern auf die altbekannte Art und Weise und zwar mit einem richtigen Textbrett. Viel Spaß beim Lesen!
Vorweg: Es ist alles in Ordnung! Meiner Familie und mir geht es gut und es gibt keinen Grund zur Sorge. Das zunächst einmal als wichtigste Information. Weiter will ich dementieren wir würden unser zweites Kind erwarten. Es ist wirklich bemerkenswert wie viel Raum für Spekulation gegeben ist, wenn man sich ein paar Wochen aus dem Internet zurückzieht und salopp gesagt einfach nur seinen normalen Allltag lebt. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch zuckersüß, dass man sich eigentlich fremd ist und sich dennoch der ein oder andere sorgt, an einen denkt und sich nach meinem Befinden erkundigt hat. Die Wahrheit ist aber tatsächlich relativ unspektakulär. Ich habe einfach eine Pause benötigt und mir diese genommen. Das kann ich so ohne weiteres tun, weil ich bin wie ihr seid: keine Person des öffentlichen Lebens.
Ich, meine Hobbys & der Blog
Ihr wisst, dass der Blog mein Hobby ist. Ähnlich wie andere Dinge, die mir Freude bereiten. Hobbys pflegt man sicherlich regelmäßig, aber der Turnus fällt je nach Lust und Laune ganz individuell aus. Ich bin ein Mensch mit vielen verschiedenen Interessen. Von Zeit zu Zeit nehme ich von allem Abstand, um später die Möglichkeit zu haben auch wieder ordentlich Spaß an der jeweiligen Sache zu haben. Genäht habe ich beispielsweise das letzte Mal im Frühjahr. Am vergangenen Samstag – also ein halbes Jahr später – habe ich erneut Stoff besorgt, weil ich erst jetzt wieder das Bedürfnis habe etwas zu kreieren. Meine Bücher dürfen auch mal eine kleine Weile einstauben, bis zu dem Punkt, an dem mich der Inhalt so sehr reizt, dass ich in binnen weniger Tagen gleich mehrere Kapitel verschlinge. Und so ist es in gewisser Weise mit allen Hobbys…
Außer mit dem Blog, das ist eine klassische Hass-Liebe.
Ich könnte mich permanent im Schreiben verlieren, aber das lässt mein Alltag nicht zu und somit artet es hin und wieder in Stress aus (hauptsächlich mache ich mir diesen natürlich selbst). „Ich will“, „Ich kann nicht“, „Ich muss“, „Ich will nicht“ – es ist von allem etwas dabei… Als Blogger ist das Thema Inhaltserstellung einfach allgegenwärtig und das kollidiert sehr häufig mit meinem normalen Leben und all seinen Facetten. Es muss mich erst derart viele Nerven kosten bis ich erkenne, dass ich in dieser Angelegenheit streng genommen genauso wenig muss, wie in Bezug auf andere Freizeitbeschäftigungen.
Was Kooperationen mir „heute“ bedeuten und wie ich sie sinnvoll einsetze:
Kooperationen erhöhen den Druck natürlich ungemein, aber sie sind für mich inzwischen ein schönes Mittel zum Zweck geworden. Nicht wegen der Vergütung, denn meine Brötchen verdiene ich mir auf andere Art und Weise. Auch den Erhalt von PR-Samples halte ich inzwischen gerne auf einem niedrigen Level. Meine Devise lautet Besitz belastet und das fühle ich inzwischen zu 85%. Spätestens seitdem ich „The Magic Of Cleaning“ von Mari Kondo (hier auf Amazon erhältlich) gelesen habe, verfolge ich diese Einstellung. Anfänglich habe ich nur meine Klamotten ausgemistet und circa ¾ meiner Kleidung aussortiert. Inzwischen hat sich das auf alle Bereiche übertragen und ich bin quasi unaufhörlich damit beschäftigt Dinge loszuwerden. Das ist womöglich zu einem meiner größten Hobbys geworden, welches ich wöchentlich pflege. Es war übrigens auch wirklich befreiend die ganzen Beautyprodukte aus Zusendungen/Goodie-Bags an euch via Gewinnspiel zu verschenken.
Im Blogger-Flow bleiben!
Kooperationen in gewissen Zeitabständen anzunehmen, nötigen mich dazu am Ball zu bleiben und nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Ich habe erkannt, dass ich ohne diese sogenannte Bringschuld alles andere in meinem Alltag dem Blog ständig voranstellen würde. Mein Leben würde einfach immer und immer wieder in großen Wellen den Blog davonspülen und ich würde es (leider) zulassen. Es gibt so viel wichtigere Dinge als bloggen, das ist klar, und genau dieses Argument entkräftet natürlich auf jeglicher Ebene. Das passiert nicht, wenn ich mit Firmen oder Personen Absprachen getroffen habe und Deadlines für Projekte angesetzt werden. Ich bin niemand der sein Wort nicht hält und komme grundsätzlich jeglichen Vereinbarungen nach. Es mag albern klingen, aber dadurch bleibe ich im Flow. Dadurch ist Outside Looking In nicht nur ein Online-Tagebuch und „so ein albernes Mädchen-Ding“, sondern eine Marketing Plattform mit Niveau. Ich liebe diese Kombination!
Hinzu kommt, dass mein Blog durch den Marketingteil nicht so enorm Ich-zentriert ist und meine Inhalte den Bereich Gedanken, Gefühle übersteigen. Selbstverständlich entdecke ich durch Kooperationen auch unaufhörlich neue Dinge und steige in manche Themen tiefer als ich es ohne die jeweilige Zusammenarbeit getan hätte. Für mich inzwischen eine absolute Win-Win-Situation, jedoch werde ich weiter darauf achten mich nicht mehr im Konsumstrudel zu verlieren und nach wie vor die Anzahl der Kooperationen pro Monat beschränken.
Warum mich das Thema Reichweite/Algorithmus nicht länger triggert…
Ihr seht also ich habe in Sachen Influencer-Dasein umgedacht. Ich mache mir die Sache auf andere Art und Weise zu Nütze. Nichts desto trotz komme ich regelmäßig an einen Punkt, an dem ich „wuselig“ werde und ich nicht weiß wie ich als nächstes weitermachen möchte. Ich verliere mich dann in der Vorbereitung von Postings, plane und vergesse hierbei tatsächlich zu posten. Das ist der Zeitpunkt an dem nur eins hilft: Ein Cut. Im normalen Arbeitsleben nennt sich das wohl „urlaubsreif sein“.
Meiner Meinung nach nehmen wir uns ja heutzutage viel zu selten Auszeiten vom Internet und vor allem von den sozialen Netzwerken. Für mich funktioniert das alles hier nur, wenn ich auch regelmäßig Pausen einlege. Social Media ist ein Beschleuniger, wir verlieren dadurch oft den Blick fürs Wesentliche. Früher erlaubte ich mir wenig bis gar nicht offline zu gehen, weil ich so sehr fixiert auf die Engagement-Rate meines Accounts und die Statistik meiner Website war. Das Wachstum meiner Kanäle spielte eine bedeutende Rolle für mich. Ich verglich mich permanent und war nicht selten frustriert darüber, dass mein Kanal „nicht so gut“, „nicht so groß“, „nicht so perfekt“ zu sein schien wie die der anderen. Ich verurteile mich dafür nicht, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich einfach andere Ziele und vor allem war ich mir vielen Dingen noch nicht so bewusst wie heute.
Seitdem Likes, Kommentare oder die Zahl der Abonnenten für mich keine elementare Rolle mehr spielen, bin ich echt deutlich entspannter geworden. Das soll natürlich nicht heißen, dass ich mich nicht über eure Interaktionen freue. Ich habe einfach nur erkannt, dass es gänzlich falsch ist die Wertigkeit meiner Inhalte daran zu messen und das war mit eines der wichtigsten Erkenntnisse in Bezug auf das Bloggen bzw. Social Media.
Ein Mensch muss sein Hobby schon sehr schätzen, wenn er es ohne Hoffnung auf Ruhm und Geld ausübt, ja sogar ohne jede Chance, es gut zu machen.
G. K. Chesterton (1874 – 1936)
Eine Zukunft für den Blog in 2021
Ich habe viel darüber nachgedacht wie ich den Blog denn gerne in 2021 weiterführen möchte. Da gibt es Themen über die ich gerne schreiben würde, war mir aber nicht sicher, ob das ins Netz gehört. Oder besser gesagt andere Menschen der Meinung sind „das darf nicht“. Am Ende lege ich das selbst fest, es gibt ja keine Themenbeschränkung für Blogger. Ich würde beispielsweise gerne über meine Mama erzählen, mich mit ihrem Tod auseinanderzusetzen. Es würde mir gut tun meinen Gefühlen Raum zu geben und all den Gedanken, die in mir toben. Sehr bewegende und einschneidende Ereignisse habe ich in den letzten drei Jahren nur wenig auf dem Blog zur Sprache gebracht. Das veränderte sich mit der Geburt von Luis. Es ist auch längst überfällig mit diesem Thema Frieden zu schließen.
Doch sich zu öffnen macht einen angreifbar, verletzlich. Ich gebe offen zu, dass ich irgendwann eine Unsicherheit entwickelt habe und mich von Ängsten steuern ließ, die mich hinderten den wohl besten Weg der Verarbeitung für mich zu gehen. Ach und natürlich kehrte ich lange Zeit lieber Dinge unter den Teppich als mich mit ihnen auseinanderzusetzen ; ) 2021 wird damit Schluss sein. Meine persönliche Schonfrist findet ihr Ende. Es wird wieder mehr Deeptalk geben und hier und da einen kleinen Seelenstriptease!
Follower: Die 10K knacken?
Ich verzichte.
Inzwischen ist mein Wunsch die 10K zu erreichen, um endlich den Swipe-Up Link in meine Story einbinden zu können, Schnee von gestern. Das ist mir aber tatsächlich erst in den letzten Wochen bewusst geworden. Mir ist es ganz wohl, wenn nicht über 10.000 Menschen (darunter 85% die ich wahrscheinlich nicht einmal beim Namen kenne) lesen was ich poste. Gerade fühle ich mich mit dem Gedanken in einem kleinen Kreis zu sprechen wohler als in einem großen. Ich bin glücklich mit jedem einzelnen von euch und weiß es zu schätzen, dass ich die meisten von euch schon längere Zeit kenne und sogar mit vielen in Kontakt stehe. Ich brauche den Swipe-Up Link nicht um die richtigen Menschen auf meinen Blog zu führen. Ihr werdet informiert, wenn es neuen Content gibt und diejenigen, die sich für meine Texte interessieren, finden den Weg auch ohne Story-Tool von Instagram.
Ich könnte mir vorstellen, dass da draußen einige sind, die wohl schon länger nicht mehr hier waren, weil ich meine Richtung zu sehr geändert hatte. Oder besser gesagt mich zu sehr in Social Media verloren hatte, ein reiner Influencer wurde. Ist das so?
Der Blog: (m)eine heile Welt!
Das hier ist mein Ding, etwas ganz eigenes, was zwar viele andere Menschen auf der Welt auch tun, aber in meinem direkten Umfeld eben keiner. Es fühlt sich an als wäre das ein Hobby, das ich stets alleine pflegen könnte. Mir begegnet man hier nicht permanent mit Erfahrungsaustausch, wie zum Beispiel in anderen Themen, alltäglichen Bereichen. Bloggen ist vermutlich deshalb so besonders und in gewisser Weise auch einzigartig für mich.
Der Blog ist (m)eine Welt. Es gibt zwar ein paar rechtliche Dinge zu beachten, aber ansonsten habe ich hier eigentlich gänzlich freie Hand und kann mich gedanklich, wie auch in kreativer Hinsicht ausleben. Bislang konnte mir jederzeit offen und ehrlich alles von der Seele schreiben, was ich sehr geschätzt habe. „Konnte“, weil ich kurzzeitig der Meinung war das hätte sich geändert. Aber letztendlich bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich in Kauf nehmen muss, dass meine Meinung anderen nicht schmeckt. Man kann eben nicht Everybody’s Darling sein, wenn man sich selbst treu bleiben will – das gilt online als auch offline (ich habe hierzu schon einen Beitrag im Entwurf, den ich in Kürze veröffentlichen werde).
An meiner Fähigkeit dem Texten zweifelt in meinem privaten Umfeld niemand. Auch ich zweifle in dieser Hinsicht ausnahmsweise einmal nicht an mir. Ich bin stolz darauf und weiß, dass das mein Steckenpferd ist. Ich ließ mich hier nie beirren. Habe ich früher nicht und das werde ich auch heute nicht tun. Auch bin ich schon zu lange in diesem Business und habe – unabhängig meiner Größe – bewiesen, dass das hier kein „Ich-wäre-so-gerne-fame-Ding“ ist, sondern eine wahrhaftige Leidenschaft, die mit Anerkennung von Seiten meiner Werbepartner belohnt wurde.
Warum ich euch das erzähle?
Ich will ganz offen sprechen. In den vergangenen Wochen war ich mir zum ersten Mal nicht (mehr) sicher, ob es nicht vielleicht Zeit für einen Abschied ist. Insbesondere getriggert von meinem Beobachtungen auf Instagram, wie auch Erfahrungen, welche mich direkt betrafen. Weiter stellte ich mich immer wieder die Frage, ob die Zeiten der Blogger vorüber sind und man entweder ein Vollblut-Influencer werden muss und auf jeden Zug aufspringt, wie aktuell die App Tik Tok, oder ob alles nur eine Sache der persönlichen Auslegung ist.
Ich habe für mich entschieden genau das zu tun was ich für richtig halte und was mir am Ende den größten Mehrwert bringt. Womöglich stellt auch das den größten Mehrwert für euch dar, denn bin ich vollständig bei mir, bin ich automatisch authentisch und auch wenn das keiner mehr hören kann, ist diese Eigenschaft am Ende doch die wichtigste in diesem Business. Schade, dass Authentizität schon fast ein Un-Wort im Bloggerbusiness geworden ist. Wundern tut es mich aber kaum. Ein so ausdrucksstarkes Wort wurde einfach entwertet.
Status quo ist, dass mich etwas in mir antreibt. Keine Ahnung warum, aber ich habe großes Vertrauen in diesen Antrieb. Es mag albern klingen, aber da ist sogar eine Form von Gewissheit, dass diese Reise mich an genau den richtigen Ort führen wird.
Ich freue mich, wenn ihr mich dorthin begleitet!
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Mamamatthis
19 . 10 . 2020Schön, dass du wieder da bist. Ich lese gerne deinen Blog :)
Janina
23 . 10 . 2020Schön, dass du da bist und vorbeischaust ;) Danke für dein Feedback!