week no. twenty
Ja okay, ich gebe es zu: Ich war faul – so richtig! Wer meinen Wochenrückblicken folgt, der wird bemerkt haben, dass ich das Thema Sport totgeschwiegen habe. Nun gut, der Sommer kommt in großen Schritten und ich vermute mal stark, dass ich es auch dieses Jahr wieder nicht schaffen das zu erreichen was ich eigentlich schon seit Teenager-Zeiten plane. Ehe ich mich versehe bin ich über 40 und ich habe es nicht ein einziges Mal geschafft so richtig sportlich & trainiert dazustehen^^
Zieht man in Betracht wie schlecht ich mich eigentlich ernähre, kann ich mich wohl glücklich schätzen, dass ich mittlerweile nicht schon das doppelte meines Körpergewichts habe oder gar an Diabetes leide. Ich würde mich nicht in die Kategorie „ich kann essen was ich will und nehme nicht zu“ einordnen. Nein, ich glaube das Geheimnis liegt tatsächlich darin nicht so viel über Kalorien nachzudenken. Ich esse , wenn ich Hunger habe! Viel Hunger = viel Essen//wenig Hunger = wenig Essen. Das Gewicht hält sich immer in einem Bereich von +/- 3 Kilogramm, da ich die Tage einfach nehme wie sie kommen: Ich esse ohne nachzudenken, aber nur auf Bedarf.
Auf Bedarf zu essen ist sicherlich nicht dumm, aber auch hier kommt es eben darauf an wann der Körper sich meldet. Meiner ist es nicht gewohnt regelmäßig bzw. zu gleichen Zeiten etwas zu bekommen. Das hat zur Folge, dass er sich gelegentlich auch einfach gar nicht meldet. Man könnte sagen, ich habe es mir antrainiert unter der Woche nicht zu frühstücken, manchmal sogar erst sehr spät Mittag zu essen. Hinzukommt, dass ich über die Mahlzeit an sich nicht nachdenke. Ich decke meinen Bedarf nicht ausgewogen und überlegt, sondern esse einfach irgendetwas. In drei Worten würde ich meine Ernährung als fettig, schwer und sehr reich an Kohlenhydraten beschreiben. Schlechter geht es eigentlich nicht. Über kurz oder lang werden die Folgen sicherlich transparent und mein Körper serviert mir dafür die Rechnung. Also drücke ich noch einmal auf RESET und starte von vorne.
Das neue Konzept beinhaltet ab jetzt auch noch das Thema Ernährung. Wunderbar! Mit Sport allein hat es ja schon ganz prima geklappt (ich hoffe Ihr hört die Ironie dieses Satzes).… Ich will auch gar nicht so dolle an den Fitness-Hype-Glocken läuten. Nöö nöö! Ich bin einfach nicht so und das ist auch nicht schlimm. Ich bin viel zu sehr Genussmensch, dass ich es schaffen wollte (!) so streng einem Programm zu folgen. Jedoch ziehe ich meinen imaginären Hut vor allen, die damit wahnsinnige Erfolge erzielen. Das zeigt den faulen Stinkern unter uns (wie mir), dass eben echt viel möglich ist.
Ich will mir künftig notieren was genau ich denn zu mir nehme, damit ich schwarz auf weiß sehen kann was davon und was schlecht ist. Auf Empfehlung eines Freundes nutze ich dafür jetzt so eine App (es gibt einfach für alles eine App – unfassbar!). Nach den ersten paar Tagen der Aufzeichnung brachten mich die Favoriten meiner Mahlzeiten etwas in Verlegenheit. Wie kann man sich so bockschlecht ernähren? Unglaublich. Natürlich bekam ich ein schlechtes Gewissen, das wiederum wirkte sich äußerst positiv auf die ganze Situation aus. Wir Ihr lesen könnt bin ich nicht von gestern und sehe klar meine Fehler in diesem Bereich, aber nur wenn man sich selbst kontrolliert entwickelt sich ein Gefühl dazu. Mein Gefühl war „so will ich nicht sein“. Andere hauen sich täglich mehrere Ladungen Obst & Gemüse rein und ich bekomme es nicht mal gebacken morgens zu frühstücken? Schluss damit!
Auf dem Weg ins Geschäft halte ich ab sofort entweder bei REWE oder bei einem Bäcker. Liegt das Essen dann auf meinem Schreibtisch dann wird es natürlich auch verzehrt. Sieh mal einer an, wer kann denn da doch frühstücken unter der Woche? Ich! Mittags verzichte ich jetzt wirklich darauf mir reihenweise Pasta, Pizza oder ähnliches reinzuhauen. Oft war ich echt müde so ab 14:00 Uhr, klar denn dann macht es „rumms“ und mein Körper steigt in den Ring mit dem Fast Food, das ich zu mir genommen habe. Das fühlte sich immer so an als würde sich all meine Energie im Bauch sammeln. Ich entwickelte dadurch meist das starke Bedürfnis auf die Couch zu liegen und einfach ne dicke Kugel zu schieben. Wenn mir das zu blöd wurde habe ich an manchen Tagen einfach auf meine Mittagsmahlzeit verzichtet und mir den Ranzen erst vollgeschlagen (anders kann ich es echt nicht ausdrücken), sobald ich zuhause war. Nichts essen ist genauso blöd wie das falsche und somit fühlte ich mich mit dieser Option ebenfalls schlapp. Beide Varianten sprechen nicht wirklich für eine gesunde Ernährung, klingt ja eher schon nach einer Essstörung – Hilfe! Nennen wir es ungesunde Beziehung zu Mahlzeiten. Dabei ist es doch sooo verdammt wichtig was wir essen, wie können wir nur? Schmeckt schlechtes Essen wirklich immer besser? Das halte ich für völligen Quatsch. Ich habe das Gefühl die App spornt mich auf eine Art und Weise an. Es kann niemand mitlesen, aber ich selbst will einfach „besseres“ niederschreiben als den Mist was ich sonst immer zu mir genommen habe.
Plan X – der 10. - ist nun mit einer besseren Ernährung leichter und mit mehr Energie durch den Tag zu marschieren. Jetzt wo Ihr wisst, dass ich mittags oft seeeehr müde war, könnt Ihr Euch sicher vorstellen, dass sich meine Motivation für Sport einfach in Grenzen hielt. Als ich in der letzten Woche das erste Mal wieder einen Kurs besuchen wollte, war mir mehr nach Kneifen. Ich suchte für mich selbst nach Ausreden heute nun doch verhindert zu sein^^ Letztendlich bin ich gegangen und wurde direkt mit einer 10 Kilogramm schweren Hantel begrüßt, die ich allein mit der Kraft meiner Oberschenkel und dem Hintern langsam in Bewegung bringen sollte. Drei Tage danach hatte ich immer noch Schmerzen beim Hinsetzen und wieder Aufstehen. Aber das sind gute Schmerzen, es erinnert einen daran einmal stärker gewesen zu sein als der innere Schweinehund/etwas Gutes für sich selbst getan zu haben. Ich will mehr von diesem positiven Schmerz, ich will einfach nicht ein weiteres Jahr verstreichen lassen indem ich von mir behaupten kann sportlich wieder inaktiv gewesen zu sein, gar erneut ungesund gelebt zu haben.
Und was meinst du?