week no. eighteen
Mittlerweile bin ich bei Staffel zwölf von Grey’s Anatomy angekommen. Das Finale der vorangegangenen Staffel hat mich ganz schön mitgenommen. Klar handelt es sich hierbei um eine Serie, jedoch finde ich das es schon sehr realitätsnah ist. Im echten Leben geht es in einem Krankenhaus sicher ähnlich zu, vielleicht mit ein bisschen weniger oder sogar noch mehr Drama.
Der plötzliche Tod von Hauptdarsteller Derek Shepherd hat mir wieder einmal gezeigt wie schnell alles vorbei sein kann. Nicht, dass mir das nicht bewusst wäre. In den letzten Monaten habe ich mich damit ja ungewollt mehrfach auseinander setzen dürfen. Trotz allem… Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Schicksalsschlag in einer Serie so mitnimmt. Ich glaube das liegt daran, dass man das Leben beziehungsweise die Liebe der beiden so detailliert verfolgen konnte. Das mag im ersten Moment vielleicht ein wenig blöd klingen, da Verwandte und Familie einem ja deutlich näher stehen… Wäre da nicht dieser kleine, feine Unterschied! Wisst ihr was hinter verschlossenen Türen gesprochen wird? Was der eine zum anderen sagt, wenn sie abends gemeinsam am Esstisch sitzen oder zusammen im Bett liegen? Momente, in denen vieles passiert, das eine Beziehung besonders macht. Dinge die wir, die anderen, nicht sehen oder wissen können. Bei einer Serie gibt es keine Fassade, wir können hinter die geschlossene Schlafzimmertür blicken.
Ich muss offen zugeben, dass ich in der letzen Woche sehr besorgt um meine Liebsten war, außergewöhnlich stark. In MEINER Serie blicke ich ja quasi ständig und immer wieder hinter die Kulissen, denn ich bin Hauptdarsteller. Nur selten jedoch stelle ich mir die alles entscheidende Frage: Was wäre wenn…? Ja, was wäre denn wenn? Heilige Scheiße ich will mir das gar nicht ausmalen! Ich genieße mein Leben momentan in vollen Zügen, ich bin glücklich. Ich denke so wenig über morgen nach, dass mir das wirklich ein wenig Angst gemacht hat.
Die Familie ist um uns herum, wir sind zufrieden. Wir leben in einer Beziehung, wir lieben. Wir treffen unsere Freunde und haben Spaß. Doch wie oft fragen wir uns, ob der andere tatsächlich wieder gesund nach Hause kommt? Wie oft befassen wir uns mit den negativen Dingen, die eigentlich passieren können? Ich will damit nicht sagen wir alle sollten in ständiger Angst leben, aber vielleicht kann es nicht schaden sich ab und an zu sorgen? Wir sehen viel klarer wie viel wir eigentlich haben, wenn wir daran denken es nicht mehr zu haben… Klar ist es das Schlimmste stößt einem Angehörigen, Freund oder dem Partner etwas Schreckliches zu. Sich dessen bewusst zu sein, dass eben genau diese Dinge jeden Moment passieren können verhilft vielleicht dazu Augenblicke ein wenig anders, besser zu leben.
Es war keine Serie dazu notwendig mir zu verdeutlichen wie wichtig mir meine Menschen sind. Es war mehr wie eine Art Denkzettel mein Leben besser zu leben, noch mehr auszukosten. Ein erneutes bewusst werden darüber wie glücklich wir uns alle schätzen können, wenn wir gesund sind, im Idealfall ein langes Leben vor uns haben und das mit der oder den richtigen Personen teilen können. Jedes Jahr, jeder Moment ist derart kostbar.
Und was meinst du?