
Vor Jahrzehnten galt die Devise „Ein Mann, Ein Wort“. Es gab keine oder eher selten Verträge, die mit Unterschriften einen Deal bestätigen. Die Männer gaben so viel auf ihre Ehre, dass sie sich untereinander niemals die Blöße gegeben hätten ein Wort nicht zu halten. Eine feine Sache. Doch heute, im 21. Jahrhundert? Es werden unzählige Versprechungen gemacht und davon wird im Idealfall die Hälfte eingehalten. Es ist einfach nicht mehr Standard zuverlässig zu sein. Warum auch? Jeder ist mobil man kann jederzeit spontan alles anpassen und auf die aktuelleren Bedürfnisse switchen. Man muss heute niemandem mehr ins Gesicht sagen, das klappt nicht, das habe ich leider nicht eingehalten. Die Hemmschwelle ist durch unsere IPhone-Generation derart weit unten. Ich liebe mein Smartphone, versteht mich nicht falsch! Manche Dinge waren früher jedoch besser. Ich bin vom Typ Mensch her so eingestellt, dass ich nichts zusage was ich nicht halten kann. Schon gar nicht gebe ich ein Versprechen wenn ich mir nicht sicher bin, dass ich es erfüllen kann.
Das hat einen einfachen Grund. Ich hab diese Thematik irgendwann einmal für mich hinterfragt. Jedes Versprechen weckt in dem gegenüber eine Erwartungshaltung.„Ich erwarte, dass du einhältst was du versprichst“. Es ist ganz leicht schlussfolgern was auf die Nicht-Einhaltung eines Versprechens folgt: Enttäuschung! Jene Personen die von mir eine Zusage zu einer Sache erhalten will ich nicht enttäuschen. Ich finde das ist eine einfache Formel, die jeder beherzigen sollte. Man kann sich genau in dem Moment wo einem etwas in der Art abverlangt wird kurz diese Frage stellen. Es geht viel mehr darum jemanden vor einer Enttäuschung zu bewahren als ein Versprechen letztendlich zu halten.
Auch gegebene Versprechen können aufgelöst oder vertagt werden über den Weg der offenen Kommunikation. Das heißt: letztendlich hat JEDER die Möglichkeit den Anderen vor einer Enttäuschung zu bewahren. Ich würde mir vielmehr wünschen, dass die Menschheit sich daran zurück erinnert wie man vor vielen Jahren zu Versprechen stand. Das Mann oder Frau einfach hält was sie oder er verspricht. Dass diese Art & Weise sehr weit oben steht auf der Liste der Verhaltensregeln. Oder, dass man wenigstens bedenkt welche Auswirkungen so etwas haben kann. Nichts ist schwieriger wieder gut zu machen wie ein Haufen voller Enttäuschungen. Ist man mehrmals enttäuscht worden verliert man das Vertrauen. Verliert man das Vertrauen schwindet die Liebe, das gute Gefühl.
Ich will mich nicht zu sehr an dem Wort Liebe festhalten, denn es geht ja nicht nur darum dass man seinem Partner, der Familie oder Freunden zuverlässig zur Seite steht. Auch in Beziehungen, die weniger viel Gefühl enthalten ist es enorm wichtig verlässlich zu sein. Ich glaube selten hat es jemand im Beruf ganz nach oben geschafft, mit so einer schlechten Einstellung. Welcher Chef gibt einem ein weiteres Mal eine wichtige Aufgabe, wenn diese nicht fristgerecht erledigt wird? Welcher Kollege nimmt Dir das nächste mal ein Stück Arbeit ab wenn er weiß, dass Du umgekehrt erst mal alles liegen lässt? Natürlich ist es auch der falsche Weg von vornherein skeptisch zu sein. Wenn man ein Versprechen erhält und denkt „Das kappt ja nie“ oder „Mal sehen ob Du dazu stehst“ kann es nur schief gehen. Diese negative Ausstrahlung unserer Gedanken programmiert die Enttäuschung vor. Da bin ich mir sicher. Jeder Mensch hat es verdient die Chance zu bekommen zu zeigen, dass es auch klappen kann! Ich hoffe sehr, dass dieser Beitrag den ein oder anderen Leser findet den ich somit zu Nachdenke anrege. In diesem Sinne: Habt mehr Vertrauen, aber seid zuverlässig!!
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Alex
06 . 07 . 2015Gelesen! Mutig- meinen Respekt dafür.
Meinung zum Thema: wie wir wissen hab ich Höllenrespekt vor dem Versprechen, “in guten wie in schlechten Tagen“ – Versprechen, die man Kindern gibt MÜSSEN eingehalten werden- spätestens so lernt man, sich gut zu überlegen, welches Versprechen man gibt, .… Indianerehrenwort
Jay
06 . 07 . 2015Gute Einwende! Vermutlich gibt es nichts schlimmeres wie Kinderaugen voller Enttäuschung. Aber es sollte gar nicht es so weit kommen, dass man „erst dann“ lernt sein Wort zu halten. Gar nicht so einfach, zu halten was man verspricht. Das muss ich selber zugeben. Vor allem dann, wenn es heißt „in guten wie in schlechten Tagen“! Die Menschheit neigt einfach dazu davon zu laufen, wenn es zu kompliziert wird :-D
Lisa Marie
05 . 07 . 2015Danke für die lieben Worte auf meinem Blog! :)
Jay
05 . 07 . 2015Gerne!! Schön, dass Du auch den Weg auf meinen Blog gefunden hast! Ich bin noch recht neu in der „Szene“ und total happy, wenn durch einen Kommentar sichtbar wird, dass ein Beitrag tatsächlich auch gelesen wird. Wie stehst Du zu dem Thema „Versprechen“? Schönen Sonntag noch:)