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Das Thema Beikosteinführung steht unmittelbar nach dem ersten halben Jahr an, kurz nachdem man einen Haken hinter „das Eingrooven“ setzen durfte. Wird man zum ersten Mal Mutter, muss man sich eben mit einigen neuen Themen auseinandersetzen, die bislang einfach keine Relevanz hatten. Als Eltern haben wir uns in den letzten Monaten weitestgehend für einen Weg entschieden, hieß es Hopp oder Topp in Sachen Baby. Ich bin kein Freund davon alles gut zu heißen, besonders nicht nur aus dem Grund um niemandem auf den Schlips zu treten. Das soll nicht heißen, dass eine eigene/andere Meinung in meiner Welt keine Daseinsberechtigung hat. Ganz im Gegenteil! Ich begrüße es, wenn Menschen eine klare Einstellung zu einer Sache haben und diese auch standhaft vertreten. Jedenfalls war für mich hinsichtlich der Einführung fester Nahrung glasklar, dass dies ohne Gläschen umgesetzt werden würde. Wir kochen für uns frisch und daher sehe ich darin kein Problem das auch für den kleinen Mannski zu tun.
„Mein Kind wird nicht mehr satt!“
Kein Baby der Welt gleicht dem Anderen 1:1 und somit lässt sich auch das Thema Beikosteinführung nicht pauschalisieren. Um den vierten Monat herum bemerkte ich bei Luis eine Veränderung im Trinkverhalten. An manchen Tagen wollte er unglaublich oft an die Brust, an manchen deutlich seltener. Die Milchproduktion kam hier etwas ins Wanken. Auch ich dachte eines Tages, wie sicherlich viele Mütter bereits vor mir: „Mein Kind wird nicht mehr satt!“ Zum Teil ein Ammenmärchen, denn die Nachfrage regelt das Angebot. Wird viel gefordert (genuckelt), wird die Milchproduktion angeregt. Das kann ich bis heute so bestätigen! Zu diesem Zeitpunkt begann ich mit der Rückbildung und startete parallel mit Kursen im Fitnessstudio. Auch meine Ernährung vernachlässigte ich an manchen Tagen. Es dauerte ein wenig bis ich verstand, dass reichliche Mahlzeiten – besonders wenn man sportlich aktiv ist – zwingend erforderlich sind.
Der Zeitpunkt „falsch & richtig“ bei der Beikosteinführung…
Als ich noch der Annahme war, die Muttermilch würde nicht genügen, wagte ich mich in Rücksprache mit der Hebamme an das Thema Beikosteinführung. Rückblickend war das eindeutig zu früh! Babys sind zu diesem Zeitpunkt und auch im sechsten Monat einfach noch Säuglinge (= saugen, nicht kauen) und das Essen fällt den meisten vermutlich schwer. Ich unterhielt mich in der Zeit viel mit Müttern, die ungefähr gleich auf waren und das Fazit war zu 90%, dass man besser später als zu früh starten sollte. Als Luis dann (nach monatelangem Bäuchlein-Drama) erneut Probleme mit seinem Magen-Darm bekam stoppten wir die Beikosteinführung umgehend.
Gemeinsam essen lernen ist am effektivsten!
Ich glaube Mitte, Ende siebter Monat hatte ich einfach das Gefühl wir könnten erneut probieren, uns mit dem Thema Essen auseinanderzusetzen. Und mit diesem Gefühl lag ich richtig. Luis war bereit! Ich entschied mich für einen Mix aus „baby lead weaning“ und selbst zubereiteten Brei-Variationen. Luis bekam immer zuerst seinen Brei angeboten und durfte danach noch an etwas Obst und Gemüse knabbern. Mit den ersten Zähnchen ging das alles leichter, aber sowohl mit als auch ohne verschluckte er sich ab und an einmal. Das gehört wohl dazu. Meist würgt er (bis heute!) zu große Stückchen einfach hoch, um sie so weiter zu zerkleinern. Landet etwas in der Speiseröhre was dort nicht hingehört (einmal war es ein Blatt am Baggersee), wurde umgehend im Strahl erbrochen. Die Natur regelt diese Angelegenheiten wohl ganz alleine.
BWL = Baby-led Weaning
bedeutet in dt. „babygesteuertes Abstillen“
Nora Imlau, Fachjournalistin für Familienthemen, sieht das anders: „Babys haben ein angeborenes gesundes Gefühl dafür, wann sie feste Kost brauchen und welche Lebensmittel ihnen in welcher Menge guttun.“ Dabei wisse es instinktiv, welche Nährstoffe ihm gerade fehlen, und greife „automatisch“ zu den richtigen Lebensmitteln, so die These. Wenn es nicht mehr essen möchte, kann es seinen restlichen Hunger mit Muttermilch oder Milchflasche stillen. Der selbstbestimmte Beikoststart habe viele Vorteile. „Das Baby erlebt sich als kompetent, schult seine Hand-Augen-Koordination und trainiert sein natürliches Sättigungsgefühl. Vor allem ist das Baby-led Weaning in Kombination mit dem Stillen ein ausgesprochen sicherer, respektvoller Weg, Babys an feste Kost heranzuführen.“ Quelle: www.welt.de
Eine gute Grundausstattung ist die halbe Miete!
Allem voran habe ich mich darum gekümmert, dass ich mir das Brei-Kochen wirklich so einfach wie möglich gestalte. Natürlich möchte auch ich keine Stunden damit verbringen in der Küche zu stehen – für Mahlzeiten, die im schlimmsten Fall gar nicht angerührt werden. Wir Mamas haben ja so auch schon genug zu tun. Logisch haben Babys Tage, an denen sie absolut keine Lust haben etwas zu essen, Neues zu probieren. Besonders in Sprüngen oder in Krankheit ist die gute (Mama-)Milch einfach das Menü erster Wahl und das ist für mich so auch völlig in Ordnung.
EATING UNDER ONE IS JUST FOR FUN
Ein Zitat der lieben Anna von @anna.hashtagt welches mir wirklich im Kopf geblieben ist. Mit dieser Regel gelang es mir nie Frustration aufkommen zu lassen, wenn der Kleine einmal nicht so wollte wie erhofft, Brei überall außer in seinem Mund landete oder aber die Zubereitung gänzlich für die Katz war. Ich lasse Luis am Abend (wo die Kleider eh bald in der Wäsche landen und er in der Wanne) grundsätzlich im Brei matschen, der Haptik wegen. Er soll ja die Konsistenz auch fühlen dürfen, kennen lernen.
Unser Alltagsheld: Philips Avent 2‑in‑1 Babynahrungszubereiter
Mit eine der besten Anschaffungen im Thema Grundausstattung war definitiv der Philips Avent 2‑in‑1 Babynahrungszubereiter. Dieses Küchengerät wird auch bleiben, wenn Luis aus dem Beikostalter herausgewachsen ist. Das nahtlos ineinander Übergehende Dampfgaren und Zerkleinern ist einfach der Hit.
- Variation an Gemüse/Obst würfeln und in den Behälter geben
- benötigte Wassermenge (abhängig vom Inhalt) einfüllen
- GAREN – DREHEN – MIXEN
- Zutaten ergänzen
- Fertig.
Warum nochmal kauft man Babynahrung im Gläschen?
Leider habe ich hierfür wirklich keinen nachvollziehbaren Grund außer, dass man eben keine Lust hat etwas zuzubereiten. Ich gebe zu auch nicht sonderlich gerne in der Küche zu stehen, zumindest für mich. Was Luis angeht hatte ich von Beginn an einfach einen anderen Drive. Es war für mich selbstverständlich die freien Elternzeit unter anderem dafür zu verwenden ihm sein Essen selbst zuzubereiten.
Wir kaufen unser Obst & Gemüse immer beim Bio-Händler in der Region. Im Schnitt ergibt ein Behälter des Babykostzubereiters drei gut gefüllte Avent Becher. Preislich ist in unserem Fall wohl kein großer Unterschied zu Fertig-Gläschen gegeben aufgrund der Demeter-Ware, aber inhaltlich definitiv. Probiert es am besten selbst. Ich finde die Gläschen schmecken (nahezu) alle gleich – um nicht zu sagen „eklig“. Wer wirklich keinen Brei zubereiten kann oder eben kein Gefrierfach hat *ironieoff* kann mittlerweile auf sehr gute und bessere Alternativen ohne Konservierungsstoffe umsteigen. Auf Instagram häuft sich hierfür die Werbung. Das nur so als Randnotiz! Gläschen sind für uns eine gute Alternative für den Urlaub.
Frühstück, Mittag- und Abendessen
Ich kreiere mit dem Babynahrungszubereiter ständig neue Menüs für Luis und friere sie in den Philips Avent Aufbewahrungsbechern ein. Seit langem mache ich damit auch Obstmus. Diesen Mus friere ich dann in Eiswürfelbehältern ein und zum Frühstück gibt es dann zwei, drei dieser Drops mit Reisflocken, Hirsegries. Wir haben auch schon Aufstrich gezaubert. Einfach toll, wenn man weiß „was“ aufs Brot (oder eben die Reiswaffel) kommt ; )
Zum Erwärmen von eingefrorener Muttermilch, warmhalten von Milch- oder Teefläschchen haben wir den Philips Avent Flaschenwärmer. Dieser leistete im Auftauen immer extrem gute Dienste und auch heute halten wir die Milchfläschchen oder den Tee zur Nacht damit war, was gut klappt. Was das Erwärmen unserer Babynahrung angeht bin ich jedoch leider nicht mit der Geduld gesegnet, die dieses Gerät erfordert. Der Brei an sich war oft nicht „richtig“ warm. Ein weiteres Manko ist, dass man nicht in einem Step Auftauen und Erhitzen kann. Also das geht natürlich schon, aber man muss eben das Wasser erst tauschen, das Gerät ausschalten. Leider hatten wir den Eindruck, das Gerät hätte seine Schwierigkeiten.
Während also der Babynahrungszubereiter meiner Meinung nach in jeder Familien-Küche stehen sollte, würde ich den Flaschenwärmer wohl nicht zwingend weiterempfehlen. Das Auftauen & Erwärmen war zum Teil echt nervig, doch soweit ich weiß wurde mein Feedback aufgenommen und wurde bei der nächsten Produktgeneration beherzigt: der große Bruder erhält nämlich sehr viele gute Rezensionen im Netz – hier zu kaufen.
Meine Kaufempfehlung, der Nachfolger von unserem Flaschenwärmer.
Beikosteinführung, ohne Plan und ohne Ziel?
Informieren, ausprobieren, festlegen, beibehalten.
Für die Beikosteinführung gibt es allerhand Regelwerk. Ich habe mich hier auch eingelesen, aber mit jedem Monat, indem wo mein Kind älter wurde und wir unterschiedliche Dinge gemeinsam überstanden haben, wuchs auch mein Vertrauen in meinen Urinstinkt/mein Bauchgefühl. Am Anfang dosierte ich den Mittagsbrei noch in Eiswürfelrationen. Ich ließ es aber aus, die Portionen abzuwiegen und stetig zu steigern. Wir frühstückten schnell und eher später kam der Abendbrei hinzu.
Vielleicht könnte es so sein, dass Luis sich schon selbstbestimmt abgestillt hätte wären wir diesem „offiziellen Plan“ gefolgt. Da uns das Stillen aber nach wie vor im Alltag hilft, verbindet, für uns definitiv noch ein Weilchen dazugehört kommen wir mit der Situation gut zurecht. Luis kann bei Papa den ganzen Tag ohne Milch auskommen, Ist er aber bei mir fordert er es auch ein. Mit dem Lauf der Dinge sind wir zufrieden.
Wann habt ihr mit der Beikosteinführung begonnen? Nutzt ihr auch einen Babynahrungszubereiter oder- erwärmer?

*Affiliate-Links// Unbezahlte Werbung // Produktplatzierung: Philips Avent 2‑in‑1 Babynahrungszubereiter, Philips Avent Flaschenwärmer – das Produktsponsoring hat keinerlei Einfluss auf meine Meinung » Vielen Dank an Philips
Und was meinst du?