week no. forty-four
Diese Woche war es erstaunlich ruhig auf meinem Blog. Das lag daran, dass ich am vergangenen Mittwoch Geburtstag hatte. Ja, auch ich wurde schon wieder ein Jahr älter. Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Ich erinnere mich noch sehr gut an den Tag zurück an dem ich 18 Jahre alt wurde. Wir haben damals in meinen Geburtstag reingefeiert und kurz nach 12 Uhr hatte ich einen moralischen Moment. Ich sagte zu meiner Freundin: „Ab jetzt geht es ruck, zuck und wir sind erwachsen!“ Ich hatte recht behalten. Eben war ich noch drei Tage die Woche im Club, habe die Nächte zum Tag gemacht und jetzt kann ich absolut nicht mehr nachvollziehen, wie ich mir das antun konnte. Vielleicht weil die Ansprüche beruflich deutlich höher liegen wie zu Schulzeiten? Womöglich liegt es auch an den deutlich längeren Regenerationsphasen oder der Tatsache, dass Ausruhen auf einmal oberste Priorität hat. Jedenfalls stelle ich fest, dass es jetzt nur noch drei Jahre sind bis ich tatsächlich dreißig werden. Unfassbar!
Man verschiebt häufig Termine oder Treffen auf einen anderen Tag, mit der Begründung man hätte ja noch so viel Zeit um sich zu sehen oder bestimmten Dingen nachzugehen. Aber mal ehrlich? Wie viel Zeit haben wir denn? Jeder Tag, der nicht genutzt wird, ist ein Tag deines Lebens, der unwiderruflich verbraucht ist. Ruft man sich das auf diese Weise in Gedanken, wird einem erst wieder bewusst, wie wertvoll die Zeit ist, die man auf dieser Welt hat. Ich will meine Tage künftig bewusster leben. Momente hinterfragen. „Ist das was ich gerade tue gut oder schlecht für mich?“ Entspricht es nicht dem was ich mir für mich vorstelle oder dem was mich wirklich zufrieden und glücklich machen würde, dann will ich versuchen meinen Tag in eine andere Richtung zu lenken. Mal Hand aufs Herz.. Wie bewusst lebt Ihr? Bei mir besteht definitiv noch Handlungsbedarf.
Um dem Gefühl älter zu werden entgegenzuwirken beschloss ich an meinem freien Tag zum Frisör zu gehen. Ich war zwar erst vor vier Wochen zum Schneiden, aber ich fühlte mich mit dem Schnitt einfach nicht wohl. Irgendwie alt. Ich trug so eine Übergangslänge auf Höhe des Schlüsselbeines (siehe oben). Ich habe mir zwar extra einen Pony schneiden lassen damit das Ganze etwas frecher wirkt, jedoch bin ich nie wirklich in dem Look angekommen. Das ständige rumgefummel im Pony hat echt genervt. Ich ging also am Dienstag zu meinem früheren Frisör, der Gott sei Dank ohne Termin besucht werden kann. Das ist hervorragend für Spontanaktionen dieser Art.
Dort angekommen fasste ich den Entschluss: Kürzer, heller! Ich bin eher der blasse Hauttyp und im Winter wirkt das natürlich noch extremer. Mit den schwarzen Haaren sehe ich in dieser Jahreszeit fast ein wenig krank aus. Also sagten wir meinen Haaren mit einer Blondierwäsche den Kampf an. Anschließend kam noch braune Farbe drauf. Bei der Länge waren wir uns auch ziemlich schnell einig – ein abgeschrägter Longbob passt einfach am besten zu meiner Gesichtsform. Mit dem Ergebnis bin ich super zufrieden. Meine Stufen in den Spitzen hat sie übrigens mit dem Rasierer gemacht. Das hab ich auch noch nie erlebt. Es hat den Vorteil, dass die Stufen nicht so abgesetzt wirken und die Haare weicher fallen. Meine sind so dick, dass solche Maßnahmen zwingend erforderlich sind.
Am Mittwoch, meinem Geburtstag, habe ich mir gar keinen Stress und so gut wie keine Pläne gemacht. Ich war am Nachmittag mit meinem Freund, der zufällig auch frei hatte, beim Italiener essen. Den restlichen Tag habe ich es mir zuhause auf der Couch gemütlich gemacht. Zwischenzeitlich gab es noch den alljährlichen Geburtstagstisch von Mama. Kuchen, Blumen, Kerzen und Geschenke. Ich glaube in keinem Jahr war das einmal anders. Ich liebe es, dass meine Mum diese Tradition als sehr wichtig erachtet. Sie sagt immer: „Egal wie alt Du bist, mein Kind bekommt einen Geburtstagstisch!“
Am Donnerstag ging es dann wieder auf Arbeit. Ich hatte nur zwei Tage frei genommen. Abends habe ich noch an dem letzten Beitrag über meine Reise nach Barcelona gearbeitet (Link). Ich wollte noch etwas veröffentlichen bevor das Wochenende anfing, jedoch habe ich für mich entschieden, dass ich deswegen nicht wieder bis spät in die Nacht vor dem Rechner sitzen werden. Die Beiträge kommen eben wie sie kommen. Bis auf den Sonntagspost, den behalte ich wirklich bei, so dass die Leser an diesem einen Tag in der Woche fest mit Input von mir rechnen können.
Am Freitag stand eine besondere Veranstaltung auf dem Plan. Das 20-Jährige Firmenjubiläum von MC. Alle Mitarbeiter waren mit Partner in eine wirklich ganz bezaubernde Location eingeladen. Es gab Willkommensgeschenke, Sekt, Wein, richtig leckere Speisen – jede Menge gute Laune, Musik und Tanz. Der Abend war wirklich sehr schön. Es stimmte alles von A bis Z. Das Restaurant hat mich so beeindruckt, dass ich gesondert darüber einen Beitrag in der Kategorie Culinary veröffentlichen werde.
Ich war wirklich ausgelassen und hatte Spaß. Natürlich fühlte es sich etwas komisch an, anwesend zu sein und ein Jubiläum einer Firma zu feiern, die man in Kürze verlässt. Man hört Lob an das Team in Bezug auf Projekte, an denen man selbst mitgewirkt hat, gehört aber eigentlich nicht mehr dazu. Der Abschied von Kollegen und Chefs fällt mir nicht gerade leicht. Unabhängig von der Tatsache, dass ich mich unheimlich arg auf den neuen Job freue. Loslassen ist ja bekanntlich immer so eine Sache bei uns Frauen. Einerseits mag das an der Angst vor Neuem, dem Ungewissen liegen, andererseits daran, dass ein Herzmensch zuviel Gefühl in die Sache legt. Das ist dann die Mischung, die einen verunsichert, wenn es darum geht Abschied von etwas zu nehmen und sich neuen Dingen zuzuwenden.
Nicht desto trotz beginnt für mich jetzt ein neues Lebensjahr und damit irgendwie auch ein neuer Lebensabschnitt, mit neuer Frisur. Ja ich bestätige wieder das Klischee, aber davon habe ich Euch bereits in einem anderen Beitrag erzählt (Link). Den Schritt in eine andere berufliche Richtung gewagt zu haben, das macht mich stolz. Darauf künftig wieder mehr von meiner Freizeit zu haben, freue ich mich sehr. Ich bin unfassbar glücklich darüber bereits den vierten Geburtstag infolge mit diesem tollen Mann an meiner Seite verbringen zu dürfen. Dass ich angefangen habe zu bloggen finde ich ein wenig verrückt, hier habe ich mich tatsächlich ein wenig selbst überrascht. Ich bin dankbar darüber, dass es Familie & Freunden im vergangenen Jahr überwiegend gut ging und dass Wege gefunden wurden auch schwierige Zeiten zu überstehen. Ich bin jetzt 27 Jahre alt und ich bin glücklich! Und das Schöne daran ist, dass im kommenden Jahr weitere tolle Sachen auf mich warten, so dass es eigentlich nur ein noch besseres werden kann.
Das alte Jahr, es geht,
und hat so manchen Wunsch gestillt, doch blieb ein Rest.
Sind wir doch dankbar dass es fürs Neue
was zu wünschen übrig lässt.
Und was meinst du?