week no. forty
Ja ist denn heut schon Montag? Nein, Spaß! Natürlich weiß ich, dass die Woche bereits begonnen hat und mein Sonntagspost leider ausblieb. Gerne hätte ich Euch von den Ereignissen dieser Woche berichtet, aaaaaber… Ich gestehe, dass ich leicht komatös mit einem dicken Kater im Bett lag. Am Samstagabend hatte ich einen tollen Abend mit meinem Freund und seinen Eltern. Mit seiner Mum bin ich noch etwas länger gesessen. Sie hat einfach immer den besten Wein parat und den habe ich mir schmecken lassen. Ihr Mädels wisst ja wie das läuft. Besser gesagt, wie schnell der Wein läuft, wenn geschnattert wird. Gleiches habe ich im Anschluss an das Abendessen mit meinem Freund weitergeführt. Abends war mir noch nicht klar, dass mir am nächsten Tag nichts anderes übrig bleiben würde, als den Sonntag im Bett zu verbringen. Ich übertreibe natürlich, wenn ich sage halb komatös. Nein, ich hatte einfach nur einen Kater, habe lange geschlafen und den restlichen Tag mit Film und Freund im Bett verbracht. Ich hatte einfach keine Muse mich an den Laptop zu setzen. Natürlich dachte ich: „Mein Sonntagspost… Ich muss bloggen!“ Wisst Ihr was? Ich muss gar nicht. Ich will bloggen und zwar dann, wenn ich Lust dazu habe. Zum Schreiben kann man sich nicht zwingen. Das würde der Leser sofort merken und am Ende würde ein Beitrag dabei herauskommen, der herzlos schnell getippt wurde.
Aber nun zurück zum Wochenanfang. Diese Woche ist nämlich etwas passiert, das auf jeden Fall meine Zukunft (oder auch nur die nächsten Jahre) beeinflussen wird. Ich habe gekündigt! Nein, nicht weil ich ab jetzt eine erfolgreichere Bloggerin bin (schön wärs).
Bekannte und vielleicht auch Leser können das im ersten Moment nicht nachvollziehen. Freunde und Familie schon. Natürlich musste ich mich Reaktionen wie diesen stellen:
- Du hast doch einen tollen Beruf, mit so vielen Aufstiegsmöglichkeiten.
- Ich wäre froh, wenn ich nicht hinter meinem Schreibtisch versauern würde und die Welt bereisen könnte!
- Man kann heutzutage ja froh sein, wenn man einen sicheren Arbeitsplatz hat. Ich würde mich das nicht trauen…
- Dein Job ist doch so abwechslungsreich, was gefällt Dir denn daran nicht?
Keineswegs sind das alles berechtigten Fragen oder Behauptungen. Der Job Applikationsspezialistin ist toll. Ich möchte gar nichts Gegenteiliges behaupten.
Warum ich meinen Beruf an den Nagel hänge?
Ich habe vor vier Jahren bei MC angefangen. Als ich begonnen habe, hatte ich eine Spielwiese (den Schulungsbereich), auf der ich mich austoben konnte. Ich konnte Konzepte, im Sinne von meinen Chefs, aber schon nach meinen eigenen Vorstellungen erstellen. Ich habe den ganzen Schulungsbereich strukturiert. Hilfestellung in Form von Handouts und Tutorials erstellt. Meinen kleinen, ganz eigenen Arbeitsbereich erschaffen. Daneben habe ich den Job gelernt, denn ich war Quereinsteiger und hatte offen gesagt wenig Plan von dem was ich künftig zu tun hatte. Ich war sehr viel unterwegs bei Kunden. Dort habe ich (hoffentlich immer) deren Wünsche erfüllen können um Ihnen das Arbeiten mit der Software zu erleichtern. Wirklich, ich habe mein Bestes gegeben. Ich war gut in meinem Job und ich hatte Spaß an meiner Tätigkeit.
Ja und das ist der springende Punkt. Ich war gut in meinem Job, bin es heute meines Erachtens nach nicht mehr. Meine Kollegen mögen das vielleicht anders sehen, aber ich weiß, wann für mich Zeit ist zu gehen. Da ich ein 100% Mensch bin kann ich etwas nur mit Leidenschaft machen, wenn ich auch zu diesem Prozentsatz dahinter stehe. Mit Feuer für meine Tätigkeit brennen, das will ich. Steht die Flamme nur noch auf Halbgas, dann würde ich lügen, wenn ich sage: „Ich bin zufrieden und glücklich mit dem was ich tue.“
Im letzten Jahr bin ich öfters an meine Grenzen gestoßen. War hin und her gerissen zwischen Zuhause, Familie, Freund, Hund und der Tatsache ständig unterwegs zu sein. Meine Geduld ist heute auch nicht mehr die, die sie einmal war. Verständlich! Mittlerweile kann ich im Schlaf die Funktionen der Software schulen. Sitzt nun jemand vor mir, der die linke Maustaste nicht von der rechten unterscheiden kann nervt mich das immer häufiger. Wäre ich der geborene Erklär-Bar, dann würde ich jetzt immer noch (gerne) diese Geduld aufbringen. Nein ich bin durch, durch mit den Schulungen. Vor allem aber mit Göttern in weiß, die nicht gerade selten auf einfache Art und Weise zufrieden zu stellen sind. Aus meiner Sicht sollten sie das überwiegend sein, bedenkt man diese besondere Art der Betreuung die das Team von MC sogar dem kleinsten Kunde gewährt. So etwas findet man bei den meisten Groß-Unternehmen nicht. Dort heißt es Nummer ziehen und warten (lange!). Im Großen und Ganzen habe ich einfach keine Lust mehr darauf ständig nicht zuhause zu sein. Es frustriert, wenn man das Gefühl hat wenig Zeit für andere Dinge zu haben. Ich fühlte mich mehr und mehr gestresst. Sah mich immer nur noch von A nach B hetzen.
Sie haben Post!
Vor circa 1,5 Jahren erfuhr ich von dem Stellenangebot, auf das ich jetzt eingegangen bin. Zum damaligen Zeitpunkt kam es für mich nicht in Frage. Heute jedoch erwischte mich das Angebot eiskalt. Die oben beschriebenen Gründe schlummerten schon länger in mir. Ich wusste, dass es für mich keine 100% mehr sind, aber von alleine den Mut aufbringen, diesen Schritt wagen? Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Ich denke da muss schon viel nicht stimmen, so dass man sich anderweitig bewirbt. Meine Chefs sind super und meine Kollegen habe ich mittlerweile so lieb gewonnen, dass es sich familiär und freundschaftlich anfühlt. Nur kann ich mein Glück und Wohlbefinden nicht allein davon abhängig machen.
Ich will Zeit haben zweimal die Woche in den Sport zu gehen. Mit meinem kleinen Racker wieder die Hundeschule besuchen. Aktivitäten, denen ich so oft nicht nachkommen konnte, weil ich gar nicht hier war, sondern in einer anderen Stadt. Es ist schwer, Regelmäßigkeit in dein Leben zu bringen, wenn jede Woche anders aussieht. Nicht unmöglich, aber schwer. Es gibt einige Dinge auf meiner To-Do-Liste, die ich künftig wieder machen möchte. Vor allem hoffe ich, dass ich noch aktiver sein werde was das Bloggen angeht. Für mich. Für Euch!
Mein neuer Job
Ironischerweise übe ich meine neue Tätigkeit wieder in Bruchsal aus, im Technologie-Park. Vor dem Umzug nach Heidelberg befand sich MC ebenfalls an diesem Standort. Mein Arbeitsweg verkürzt sich also von 1 bis 1,5 Stunden (mit Stau) auf knackige 15 Minuten. Ich bin wieder in meiner Homebase. Hat den Vorteil, dass ich in der Pause kleine Erledigungen machen kann. Was wiederum mehr Freizeit nach Feierabend bedeutet. Kleinigkeiten, die ich früher nicht so sehr geschätzt habe.
Meine neue Aufgabe
Die genaue Berufsbezeichnung lautet „Kaufmännische Angestellte“. Ich bin künftig quasi die Assistenz des Verwaltungschefs vom Standort Bruchsal. Die Organisation des Empfangs/Sekretäriats gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben. Da wir zwei weitere Standorte betreuen wird es mir sicher nicht langweilig werden. Ich freue mich total auf die dort anfallenden Bürotätigkeiten. Ich liebe es zu organisieren und zu strukturieren. Mich um die Mieter zu kümmern und deren Probleme zu lösen wird bestimmt interessant werden. Besonders freue ich mich darauf die Exposés für freie Räumlichkeiten erstellen zu dürfen. Ordentliche Bilder knipsen und einen ansprechenden Text verfassen passt ganz gut zu meinem Hobby oder? Die Stelle befindet sich derzeit noch im Aufbau was für mich bedeutet: Ich habe also wieder mehr oder weniger eine Spielwiese zum Austoben. Passt perfekt! Ich bin gespannt, was mich dort so alles erwarten wird. Auf jeden Fall bin ich mehr als happy und habe, salopp gesagt, richtig Bock auf den Job. Zeit für ein kurzes „Wohoooo!“ Es ist genau das was ich jetzt machen möchte.
Der Beitrag wurde etwas länger wie erwartet, aber es ist auch ein wichtiges Thema für mich. Es war mir wichtig das detailliert festzuhalten. Wünscht mir Glück! Ich hoffe der Sprung ins kalte Wasser – es lebe der Quereinstieg – war die richtige Entscheidung.
Manchmal muss man sich trauen etwas zu tun was nicht typisch für einen ist, um nicht auf ausgetretenen Pfaden dahinzusiechen.
Jazz
17 . 10 . 2015Ich fühle mit dir meine Liebe , und es fühlt sich toll an, echt zum kreischen toll! ♡
Auch ich arbeite jetzt jenseits von Ärzten , Kanülen, Piercings und anstrengenden Kunden IM BÜRO! ☆
Endlich angekommen! Ein Job in dem ich aufgebe & sogar nich ein Leben habe!
Ein hoch darauf Janne. Ich werde später lecker kochen & der Trost mit dem Wein wird Ich auf Uns sprechen!
Ich hab seit Wochen wieder deinen Blog gelesen & ich muss sagen, dieser Post ist mein perfekter Start in den Tag !
Auf dich! ♡ Salutè
Jazz
17 . 10 . 2015Entschuldige Bitte die Rechtschreibfehler o.O
Jay
17 . 10 . 2015Hey Jazz:) sau goldig dein Kommentar! Ist ja der Hammer, dass Du nun auch im Büro gelandet bist. Bei mir gibt’s zwar nur Tee, da ich flach liege, aber in Gedenken stoße ich mit Dir an:-* Bis ganz bald! XOXO Janina
Marie
07 . 10 . 2015Respekt! Manchmal muss man einfach mal was wagen, um einen Schritt weiter zu kommen und neue Dinge zu erleben. Viel Erfolg und Spaß im neuen Job wünsche ich dir!
Jay
07 . 10 . 2015Danke Dir! Mal sehen was auf mich zukommt. Ob es wirklich Die richtige Entscheidung war werde ich sehen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt ;-)
Ekkie
06 . 10 . 2015H
Habe mit großem Interesse Deinen Bericht zu TRIWO gelesen, und kann Dir nur das Allerbeste für Deinen Neustart
wünschen !
Ivi
06 . 10 . 2015Super! Viele Menschen trauen sich nicht, nach dem Bauchgefühl zu gehen, aber Du hast es getan. Ich wünsche Dir viel Spaß und Glück in der neuen Firma!
(Ich habe meinen neuen Job auch gleich wieder aus dem Bauch heraus gekündigt.…manchmal geht es nicht anders, auch wenn das Umfeld sagt „Bist Du verrückt/blöd?!“)
Viele Grüße aus Rheinstetten ;)
LG Ivi
Jay
06 . 10 . 2015Vielen Dank Ivi :) Ich hoffe du hast mittlerweile auch den perfekten Job für Dich gefunden? Und Hey.. Rheinstetten ist ja gar nicht so weit weg! Vielleicht passt Du ja auch in die Gruppe „Blogger Mädels aus KA“? ;-) Grüsse, Janina